In der heutigen Arbeitswelt, wo viele Berufstätige unter hohem Leistungsdruck stehen, sind Krankheiten wie Burnout und Depression keine Fremdwörter mehr. Beides sind Resultate aus einem hohen Stresslevel, welcher im Berufsalltag über einen längeren Zeitraum entsteht. Wo in eher handwerklichen und praktischen Berufen starke körperliche Belastungen zu verschiedenartigen physischen Krankheiten führen kann, sind das Pendant in zumeist akademischen Berufen mit hoher Leistungsanforderung die psychischen Krankheiten, die keineswegs unterschätzt werden sollten.
Tatsächlich wurden Burnout und Depression zuallererst bei sozialen Berufen beobachtet und bei Managern und Lehrern festgestellt. Beides sind Berufsgruppen, die ein hohes Maß an persönlichem Engagement fordern und mit hohen Leistungserwartungen verbunden sind. Wenn das Selbstwertgefühl an die Erfolge in der Arbeit gebunden ist, kommt es häufiger und wahrscheinlicher zu einer der beiden Krankheiten. Man kann sich das Empfinden wie das Erlöschen einer Kerze vorstellen. Es sei so als würde die Flamme, welches für den Beruf und die damit verbundenen Erfolgserlebnisse brennt, durch Frustration und Enttäuschung langsam herunterbrennen. Rund 30 % der Beschäftigten im Bildungswesen leiden laut einer Studie von 2018 an psychischen Problemen. Die Tendenz ist steigend.
Selbst junge Lehrer bleiben oftmals von den Konsequenzen des Leistungsdrucks nicht verschont. Stand 2021 sind es ca. ein Drittel aller frisch ausgebildeten Lehrer und Lehrerinnen, die nach 5 Jahren im Berufsleben den anfangs geglaubten Traumberuf wegen Anzeichen auf Burnout, ständiger Müdigkeit und Erschöpfung aufgeben müssen. Ein Viertel der angehenden Lehrer und Lehrerinnen sind es, die schon vor dem Berufsstart an den typischen Symptomen leiden. Es wird in diesen Fällen besonders dazu geraten durch Selbstreflexion und Zuspruch den Selbstzweifeln aus dem Weg zu gehen.
Auch meine persönliche Erfahrung hat gezeigt, wie schnell Burnout junge Lehrer und Lehrinnen aus dem Beruf reißen kann. Zu meiner Schulzeit im Jahr 2013 ist eine junge motivierte Lehrerin zur Schulleiterin meines Gymnasiums geworden. Knapp über 1 Jahr nach ihrer Beförderung und dem ersehnten Karriereaufstieg war sie aufgrund von Burnout berufsunfähig und konnte nicht mehr an unserer Schule unterrichten.
Dieses und viele andere Beispiele zeigen, wie wichtig es ist sich schon im Voraus um eine Prävention zu kümmern und sich um den Ernstfall Gedanken zu machen!
Für wichtige Tipps steht dir das LehrerAkademie-Team hier auf unserer Website aber auch über Instagram @lehrer.akademie gerne zur Verfügung!
Quellen: Burn-Out bei Junglehrern: Ein Drittel gibt auf,
zuletzt aufgerufen am 28.08.2021.
Burnout und Depressionen bei Lehrerinnen und Lehrern, https://www.lehrerseite.com/burnout/,
zuletzt aufgerufen am 28.08.2021.
Wenn Lehrern der Burn-Out droht, https://www.cornelsen.de/magazin/beitraege/lehrer-burn-out-stress,
zuletzt aufgerufen am 28.08.2021.
Absolut klasse Beitrag. Mich erschreckt es immer wieder, dass psychische Krankheiten wir Burnout auf 68% der Berufs- und Dienstunfähigkeitsfälle zurück zu führen sind.